Ein Brief an Heilige
Man geht heute davon aus, dass die paulinischen Briefe nicht alle von Paulus selbst verfasst wurden, sondern teilweise von seinen Mitarbeitern. Doch das tut ihrer Bedeutung keinen Abbruch. Denn zum einen war es zu dieser Zeit üblich, sich unter die Autorität eines anderen zu stellen. Damit sagen die Autoren, dass sie die Lehre des Paulus authentisch vertreten. Und zum anderen entspricht es auch dem, wie Paulus selbst mit seinen Mitarbeitern umging: Er sandte sie aus, um an seiner Stelle zu sprechen und zu handeln und vertraute ihnen. Auch der Brief an die Epheser stammt wahrscheinlich nicht von Paulus selbst. Im Stil unterscheidet er sich von den anderen Schreiben, denn es handelt sich eher um einen Rundbrief in Form einer Predigt. In den sechs Kapiteln werden hauptsächlich zwei Themen angesprochen: Zunächst geht es um die Einheit der Kirche. Das Trennende zwischen Israel und den Völkern, zwischen Juden und Heiden, ist in Jesus Christus überwunden. Es gibt nur noch eine Kirche (griech. ekklesia). Dabei bezieht sich der griechische Begriff sowohl auf die einzelne Ortsgemeinde als auch die eine weltweite Kirche. Die Grenzen zwischen beiden Bedeutungen sind fließend.
Aus: Martin Wolters, Bibelclouds. Die Bibel anders sehen © Patmos Verlag in der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2014, 2. Auflage
Ich mag besonders die Kapitel 4–6, da Paulus hier ziemlich genaue „Anweisungen“ gibt, wie wir als Christen leben sollten, also zum Beispiel wie eine Ehe funktioniert oder wie wir miteinander um gehen sollten.
Aus: Martin Wolters/Thomas Ebinger, Bibelclouds für Konfis © Patmos Verlag in der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2015