Dieses Buch fällt aus dem üblichen Muster des AT heraus und scheint streckenweise anderen Büchern sogar zu widersprechen. Beschäftigt sich das Buch der Sprichwörter mit der Frage, wie das Leben gelingen kann, so ist die Grundfrage Kohelets, was im Tod bleibt. Es wurde von einem unbekannten Autor verfasst, der sich selbst Kohelet (»Prediger«, »Versammlungsleiter«) nennt und in seinem Denken und in seiner Ausdrucksweise eine Brücke schlägt zwischen den Traditionen Israels und des damals mächtigen griechischen Gedankenguts.
Die Grundhaltung Kohelets lässt sich gut in folgendem Zitat zusammenfassen »Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch« (1,2 und 12,8). Windhauch meint, dass alles vergänglich ist und der Autor beklagt, dass alles Bemühen des Menschen um Wissen am Ende den Lauf der Geschicke nicht ändere, alle Weisheit und Erkenntnis begrenzt sei. Er beobachte, dass der Gebildete und der Ungebildete am Ende dasselbe Schicksal erfahren. Gott steht über allem, für den Menschen nicht zu erkennen, und es ist ein Geschenk Gottes, wenn der Mensch sein Glück, z. B. seinen Besitz »unter der Sonne« (d. h. zu Lebzeiten auf der Erde) genießen kann. Auch Gottes Tun übertrifft das des Menschen in jeder Hinsicht und so soll der Mensch zwar tatkräftig sein, aber gleichzeitig erkennen, dass er sein Schicksal nicht wirklich beeinflussen kann. Denn so wenig sich Gott durch besonders religiöses Verhalten beeinflussen lässt, so wenig lässt sich die Zeit durch den Menschen beeinflussen. Der Mensch kann also nur die gegenwärtige Freude genießen.
Man kann das Buch als pessimistisch oder als philosophisch bezeichnen. Man kann versuchen, es im Kontext des gesamten AT zu verstehen oder man betrachtet es losgelöst für sich alleine. Es hat in jedem Fall das Potenzial, den Leser zum Nachdenken anzuregen, Besitz und Wissen nicht zu hoch zu bewerten, Gottes unbedingte Schöpferkraft schätzen zu lernen und so zu erkennen, was im Leben wirklich zählt.
[Martin Wolters]
Und über dem allem, mein Sohn, lass dich warnen; denn des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren macht den Leib müde. Koh 12,12
Koh 2,21-23 (Besitz in seiner Bedingtheit); Koh 2,24-3,15 (Gottes Handeln in seiner Vollkommenheit und Undurchschaubarkeit)
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