Dieses jüngste Buch des AT wurde vermutlich in den Jahren 80 bis 30 v. Chr. in Alexandria verfasst und spiegelt Erfahrungen wieder, die Diasporajuden in ihrer hellenistisch geprägten Umwelt machen. Der Autor selbst ist Jude, fest verwurzelt in den jüdischen Traditionen und Glaubenslehren; zugleich ist er aber auch geprägt durch seine hellenistische Bildung. Die Entstehung des Buches fällt in eine Zeit, in der Juden durch vom Glauben abgefallene Juden verfolgt wurden. So will das Buch die jüdischen Leser trösten und mahnen, ihren Verfolgern drohen und ihre heidnische Umwelt dafür gewinnen, die jüdische Offenbarungsreligion als Gabe jener Weisheit zu verstehen, die ihnen selbst aus der hellenistischen Philosophie bekannt ist: Mit Weisheit leitet Gott die Schöpfung und Geschichte – und in der Tora kommt sie dem Menschen entgegen. Die jüdische Weisheitstradition ist so ein Brückenschlag zu den Weisheitslehren anderer Völker.
Der Autor mahnt in den ersten sechs Kapiteln die Menschen zu Weisheit und Gerechtigkeit. In den folgenden drei Kapiteln beschreibt er das Wesen und Wirken der Weisheit und endet in den letzten elf Kapiteln mit dem großen Gebet Salomos, das zurückblickt auf das Wirken der Weisheit in der Geschichte des Volkes Israel. Indem er in der Person Salomos spricht, reiht er sich ein in die Reihe jüdischer Weisheitslehrer.
Der Autor verdeutlicht seine Gedanken durch die Herausarbeitung von Gegensätzen: Gerechte und Frevler, Leben und Tod, Gerechtigkeit und Schlechtigkeit, Hoffnung und Furcht. Er spricht über Gott und seine Macht und Kraft vor allem auch im Hinblick auf Strafe und Zorn, manchmal symbolisiert durch das Feuer. Oft sind es die Kinder, die unter der Schlechtigkeit anderer zu leiden haben.
Der ursprünglich auf Griechisch verfasste Text verwendet neben dem allgemeinen Begriff Gott auch den Begriff Herr zur Bezeichnung des jüdischen Gottes. »Herr« wird bei der Übersetzung hebräischer Schriften häufig als Ersatz für den Gottesnamen JHWH benutzt.
Die Seele taucht regelmäßig als zentraler Teil des Menschen auf: Einerseits leidet sie unter der Schlechtigkeit anderer, andererseits zieht die Weisheit nicht in eine Seele ein, die Böses sinnt (1,4). Der Geist der Weisheit und der Geist des Herrn werden mit unzähligen Attributen beschrieben: heilig, gedankenvoll, einzigartig, mannigfaltig, zart, beweglich, besorgt, unvergänglich, um nur einige zu nennen.
[Martin Wolters]
Ja, die Hoffnung des Gottlosen ist wie Spreu, die der Wind verweht, wie Gischt, den der Sturm verjagt, wie Rauch, den der Wind zerstäubt; sie schwindet wie die Erinnerung an einen flüchtigen Gast. Weis 5,14
Weish 1,1-15 (Die Mahnung zu gerechtem Leben); Weish 7,22-8,1 (Das Wesen der Weisheit); Weish 9,1-19 (Die Bitte um Weisheit)
Bibelübersetzung: | Textauswahl: | PDF Download: | |
Einheitsübersetzung (*) | Zusammenfassung (*) | Über Bibelclouds | |
Lutherbibel | Gedankenimpulse | Die Pro-Version bestellen | |
NEU: BasisBibel | Bonus: Online Spiel | Bonus: Online Shop |
Bibelübersetzung: | Textauswahl: |
Einheitsübersetzung (*) | Zusammenfassung (*) |
Lutherbibel | Gedankenimpulse |
NEU: BasisBibel | |
PDF Download: | |
Über Bibelclouds | |
Die Pro-Version bestellen | |
Bonus: Online Spiel | Bonus: Online Shop |