Dass es sich hier um ein prophetisches Buch handelt, wird auf einen Blick klar. 176 Mal zitiert Jeremia (»JHWH erhöht«) einen »Spruch des Herrn«, 143 Mal beginnt er mit »So spricht der Herr«, und 52 Mal bezieht er sich auf das »Wort des Herrn«. Und auch die weiteren 112 Mal, wenn von einem »Wort« die Rede ist, bezieht er sich meist auf Gottes Wort: Auch der Prophet Jeremia versteht sich als Sprachrohr Gottes.
Im Auftrag Gottes versucht Jeremia um 600 v. Chr. das Volk Israel zu Buße und Umkehr zu bewegen. Mutig klagt er das Volk, die Könige von Juda (Joschija, Zidkija), falsche Propheten und sogar den Tempeldienst an: Betrug und Lüge selbst von Propheten und Priestern, Götzendienst an fremden Göttern, stehlen, morden und ungerechte Behandlung der Sklaven. Er kündigt Unheil, Hunger, Pest und sogar den Untergang von Jerusalem und dem Tempel (Haus des Herrn) an. Doch man hört nicht auf Jeremia, man verfolgt ihn sogar und trachtet ihm nach dem Leben, da man seine Botschaft nicht hören will: Der Herr bereitet seinem Volk den Untergang. Im Jahr 586 v. Chr. findet die Botschaft Jeremias ihre Bestätigung, Jerusalem und der Tempel werden durch Nebukadnezzar, König von Babel, zerstört und viele Israeliten kommen ins Exil nach Babel. Man zwingt Jeremia, nach der Ermordung des babylonischen Statthalters Gedalja durch Jischmael mit nach Ägypten zu fliehen, wo er dann stirbt.
Wie in keinem anderen Buch erfährt man im Buch Jeremia auch viel über den Propheten selbst. Das liegt zum einen an Aufzeichnungen seines Schreibers Baruch. Zum anderen liegt es an den sogenannten »Konfessionen« (lat. confessio, Geständnis, Bekenntnis): Jeremia klagt über sein Schicksal als Prophet, die Zweifel an seinem Auftrag und die Belastung durch die Anfeindungen und Verfolgungen seiner Landsleute. Trotzdem bleibt er der Bote des Herrn und spricht sogar voll Hoffnung von einem »neuen Bund« (32,37–41), einer Wende zum Heil, die der Herr schaffen will.
Jeremia erscheint in seinem Hadern mit Gott im Vergleich zu anderen Propheten nicht so unnahbar und kann dadurch eine inspirierende Lektüre für das eigene Leben sein.
[Martin Wolters]
Heile mich, HERR, so bin ich geheilt, hilf mir, so ist mir geholfen. Jer 17,14
Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir die Treue bewahrt. Jer 31,3
Jer 1,4-10 (Die Berufung Jeremias zum Propheten); Jer 7,21-28 (Gehorsam nicht Opfer); Jer 20,7-18 (Das Prophetenschicksal - Teil der Konfessionen)
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