Beim Buch Jona (»Taube«) handelt es sich nicht um das Buch eines Propheten im engeren Sinne, sondern um die Lehrerzählung über einen Propheten, den Propheten Jona, der bereits in 2 Kön 14,25 erwähnt wird.
Gott fordert Jona auf, in die assyrische Hauptstadt Ninive zu gehen und Buße zu predigen. Dieser versucht sich dem Auftrag Gottes zu entziehen und wird von Gott durch verschiedene Wunder »gezwungen«, seinem Plan zu entsprechen und ihm zu dienen. Jona will zunächst über das Meer nach Tarschisch fliehen. Bei einem Sturm wird er jedoch von der Mannschaft über Bord geworfen und von einem großen Fisch verschlungen, der ihn aber auf Gottes Befehl hin wieder ausspeit. Nach erneuter Aufforderung macht er sich nun auf den Weg nach Ninive und verkündet dort Gottes Gericht über die Stadt. Die Bewohner Ninives tun Buße und fasten und Gott verschont die Stadt vor der Zerstörung. Jona wird zornig, da er glaubt, von dieser Barmherzigkeit Gottes schon vorher gewusst zu haben und die Sinnlosigkeit seiner Gerichtsankündigung bestätigt sieht.
Das Buch Jona macht damit Aussagen, die aus theologischer Sicht bedeutsam sind. Ninive ist im AT eine Chiffre für eine gottfeindliche Stadt – und dennoch bekehrt sich das Volk und tut Buße nach nur einem Tag der prophetischen Predigt. Und die Stadt wird verschont. In einem Dialog mit Gott, der als Zeichen einen schnell wachsenden und wieder schnell vergehenden Rizinusstrauch über Jona wachsen lässt, wird Jona belehrt, dass sich Gott auch fremder Nationen erbarmt. Und diesen universalen Heilswillen dürfen die von ihm Berufenen nicht eigenmächtig vorenthalten. So erbarmt sich Gott auch gegenüber seinem widerspenstigen Propheten.
Wenn sich in der Erzählung Wunder an Wunder reiht, so wird deutlich, dass hier nicht eine Geschichtlichkeit im Vordergrund steht, sondern dass sich die Gottesbotschaft in den Parabeln verbirgt – ähnlich wie bei den Gleichnissen Jesu im NT: Gott setzt sich über jegliche Selbstgerechtigkeit des Menschen hinweg, seine Barmherzigkeit ist nicht auf bestimmte Personen oder Völker beschränkt. Das Buch endet dann auch mit einer Frage Gottes an den möglicherweise ebenfalls in manchen Situationen selbstgerechten Leser: »Mir aber sollte es nicht leid sein um Ninive, die große Stadt, in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen leben?« (4,11)
[Martin Wolters]
Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langmütig und reich an Huld und dass deine Drohungen dich reuen. Jon 4,2
Am besten gleich das ganze Buch; Jona 3,1-10 (Jona in Ninive)
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