In dieser kurzen Erzählung geht es um die Moabiterin Rut (»Freundschaft«), die mit ihrer israelitischen Schwiegermutter Noomi, deren Söhne und Mann im moabitischen Exil verstorben waren, nach Betlehem zieht. Dort gelingt es den beiden Frauen durch geschickte Auslegung der Tora, den Grundbesitzer Boas davon zu überzeugen, Rut zu heiraten und das Überleben von Rut und Noomi zu sichern. Sie berufen sich dabei unter anderem auf die Rolle Boas als Löser (eine Verpflichtung des israelitischen Rechtes, für notleidende Mitglieder der Familie einzutreten).
Dieses Buch überzeugt zum einen durch die literarische Qualität der vier kurzweiligen Kapitel. So haben beispielsweise fast alle Namen eine zur Erzählung passende Bedeutung: Noomi (»Liebliche«), Boas (»in ihm ist Kraft/der Potente«), Orpa (»die den Rücken Kehrende«, sie war die zweite Schwiegertochter Noomis, die nicht mit nach Betlehem kam), oder auch Machlon (»Kränklicher«) und Kiljon (»Schwächlicher «) – die früh verstorbenen Söhne Noomis.
Zum anderen bestimmen hier Frauen das Geschehen mehr als in allen anderen Büchern der Bibel. So erfährt man nicht nur vom engen Zusammenhalt der beiden Frauen Noomi und Rut. Selbst der Verweis auf die Ursprünge Israels wird nicht, wie sonst üblich, über den Urvater Jakob, sondern über dessen Frauen Rahel und Lea hergestellt. Außerdem gelingt Rut am Ende die Aufnahme in das Volk Israel – für eine Moabiterin war das eher außergewöhnlich. Und Rut bekennt sich als Nichtisraelitin von Anfang an zum Gott Israels: »Wohin du gehst, gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott« (1,16). Damit zeigt das Buch, dass Gott auch den Heiden Segen schenken will, wenn sie sich zu ihm bekennen.
Beeindruckend ist, mit welchem Nachdruck sich der Autor (oder die Autorin) für die Aufnahme von Fremden in das Volk Israel und für die Sorge um Hilfsbedürftige (in diesem Falle Witwen) ausspricht. Die Erzählung weckt Sympathie für alle ihre Figuren und wirkt allein schon dadurch dem entgegen, Gesetze zu rigoros an den betroffenen Menschen vorbei auszulegen.
[Martin Wolters]
Rut antwortete: Dränge mich nicht, dich zu verlassen und umzukehren! Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe auch ich, da will ich begraben sein. Der HERR soll mir dies und das antun - nur der Tod wird mich von dir scheiden. Rut 1,16–17
Es lohnt sich, das ganze Buch zu lesen; Rut 1,6-22 (Die Heimkehr)
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