Auch wenn die Erzählung im Buch Ester (»Stern« oder »Jungfrau«) vermutlich keine historischen Ereignisse wiedergibt, erscheint sie doch in weiten Teilen realistisch und mit einem geschichtlichen Hintergrund geschrieben. Auch in dieser Geschichte geht es um das Thema des Zusammenlebens von Juden und Nicht-Juden.
Hauptakteure sind auf der einen Seite die in die persische Bevölkerung integrierten Juden Ester und ihr Onkel Mordechai aus Susa, auf der anderen Seite der König Artaxerxes und Haman. Ester wird aufgrund ihrer Schönheit zur Königin gemacht, »erzählte aber nichts von ihrer Abstammung und ihrem Volk«. Der aufstrebende, selbstsüchtige und zum zweiten Mann im Staate erhobene Haman aber wird zornig über die Juden. Der König erlaubt ihm, einen Erlass zu schreiben und an alle königlichen Provinzen zu schicken, um das gesamte jüdische Volk auszurotten. Daraufhin gelingt es Ester durch Mut und ein geschicktes Ausspielen Hamans gegen den König, einen weiteren Erlass zu erwirken, der nun nicht nur das jüdische Volk schützt, sondern ihm sogar erlaubt, sich gegen seine Feinde zu wehren. Die Frau Ester schafft es, den Plan einer Judenvernichtung in einen Sieg der Juden umzuwandeln: Haman wird getötet und Mordeachi wird zweiter Mann nach König Artaxerxes. Zur Erinnerung an diese Geschehnisse setzen die Juden das bis heute stattfindende Purimfest im Monat Adar ein.
In diesem Buch wird eine traurige Realität jüdischer Geschichte thematisiert: Die immer wiederkehrende Bedrohung der Juden durch Pogrome, begründet mit der Andersartigkeit des jüdischen Volkes – und das selbst in Zeiten starker Integration und Verschmelzung der Juden in die Gesellschaft. Anders als in der Realität gelingt es hier allerdings einer einzelnen, mutigen Jüdin, den Spieß herumzudrehen. Diese Gegen- Geschichte und das darin begründete Purimfest sollen die Juden in ihrer Bedrängnis stärken. Sie kann uns darüber hinaus dazu ermutigen, Andersartigkeit zu respektieren und damit der Vielfalt zum Sieg zu verhelfen.
Im hebräischen Esterbuch wird Gott übrigens gar nicht erwähnt und er taucht nur in kleinen Erweiterungen der griechischen Fassung auf. Der gläubige Leser erkennt aber schon in Andeutungen den Glauben an Gott als Retter und Befreier.
[Martin Wolters]
Denn wenn du zu dieser Zeit schweigen wirst, so wird eine Hilfe und Errettung von einem anderen Ort her den Juden erstehen … Und wer weiß, ob du nicht gerade um dieser Zeit willen zur königlichen Würde gekommen bist? Est 4,14
Est 3,8-11 (Der Ausrottungsplan); Est 9,20-32 (Die Einführung des Purimfestes)
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