Würde einem dieser Text außerhalb der Bibel begegnen, so würde eine Verbindung zum Religiösen oder Göttlichen unwahrscheinlich erscheinen, da das Hohelied nicht von Gott spricht. Einzig die Verweise auf Salomo und Jerusalem könnten als Hinweise dienen, dass es sich beim Hohelied um ein biblisches Weisheitsbuch handelt.
Das »Lied der Lieder« – eine wörtliche Übersetzung aus dem Hebräischen, besser »Das schönste Lied« oder eben »Das Hohelied« – besingt die Schönheit der Liebe zwischen Mann und Frau und geht wohl aus einer Sammlung von ca. 30 bis 50 Liebesliedern hervor. In Ich-Form singen Mann und Frau abwechselnd. Er singt über seine Freundin, sie über den Geliebten. Er besingt ihre Brüste und sie nennt ihn »den meine Seele liebt«. Beide verwenden lyrische Bildworte wie Lilien, Garten, Gazelle oder Myrrhe, beide preisen die Schönheit des anderen. Für die Liebenden wird alles, was es gibt, schön. Sie sehnen sich nach dem einen, die Welt drumherum ist ihnen dagegen nicht so wichtig. Das Hohelied erzählt von der Grunderfahrung einer Liebe, die stark ist wie der Tod.
Das gesamte Lied nur als Anspielung auf das Verhältnis von Gott und Israel oder von Christus und seiner Kirche zu verstehen, so wie es teilweise in der Vergangenheit geschah, wird der wunderbaren Poesie des Textes nicht gerecht. Aber es komplett losgelöst aus dem biblischen Kontext zu betrachten, erscheint auch nicht angemessen und passt auch nicht zum Denken der Menschen in alttestamentlicher Zeit. Denn ihnen erscheint nichts Weltliches einfach profan und unbedeutend für die Gottesbeziehung. Darum kann man versuchen, die ganze reale Schönheit der Liebe mit der Gottebenbildlichkeit der Schöpfung in Verbindung zu bringen: Gott hat dem Menschen die Welt anvertraut, damit er sie mit Verstand pflegt und gestaltet. Und die größte Gabe ist der andere Mensch. Durch die Kraft der Liebe wird der Mensch bewegt, diese Schönheit und diese höchste Gabe – den anderen Menschen – zu suchen.
[Martin Wolters]
Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Hld 8,6
Wenn einer alles Gute in seinem Hause um die Liebe geben wollte, so könnte das alles nicht genügen. Hld 8,7
Am besten ganz lesen oder Hld 4
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