Das Johannes-Evangelium unterscheidet sich erheblich von den anderen drei »synoptischen « Evangelien. Eine Besonderheit des Evangeliums ist »der Jünger, den Jesus liebte«, der auch als Garant für das Evangelium und seine unverfälschte Botschaft steht (21,24–25). Im Vergleich zu den anderen Evangelien spielt der historische Mensch Jesus eine kleinere Rolle. Im Zentrum des Textes steht vielmehr die Selbstoffenbarung Jesu, die besonders durch die wiederkehrenden »Ich bin«-Sätze deutlich wird: »… das Brot des Lebens« (6,35–48), »… das Licht der Welt« (8,12), »… der gute Hirt« (10,11–21), »… die Auferstehung« (11,25) »… der Weg und die Wahrheit und das Leben« (14,6), »… der Weinstock« (15,1–17). Auffallend oft ist vom Vater, der den Sohn in die Welt gesandt hat, und vom Messias die Rede. Die Bedeutung der Worte Jesu wird durch das »Amen, amen, ich sage euch« unterstrichen und er verspricht ewiges Leben.
Statt von der Geburt und Kindheit Jesu zu schreiben, setzt Johannes einen Prolog an den Anfang, in dem er das Wort (griech. logos) in den Mittelpunkt rückt und so die Gottheit Jesu bezeugt, der bereits vor seiner Menschwerdung beim göttlichen Vater existierte. Die Wunder werden bezeichnet als Zeichen und als Werke, »die ich im Namen meines Vaters verbringe«. Sie sollen Zeugnis und Zeichen für die Selbstoffenbarung Jesu sein als der von Gott gesandte Sohn. Ausführlich wird von dem Prozess vor Pilatus berichtet. Wie kein anderer Evangelist macht es Johannes deutlich, dass es ihm um ein Zeugnis der Wahrheit geht, damit die Leser Jesus als den Messias und Sohn Gottes erkennen und glauben. Dabei beschreibt Johannes immer wieder, dass selbst die Jünger, denen Jesus sich offenbarte, viele seiner Worte zuerst nicht verstanden und man erst nachträglich, nach seiner Auferstehung, begreifen konnte, was er meinte.
Somit regt dieses Evangelium dazu an, sich einmal nicht nur mit der Lehre Jesu auseinanderzusetzen, sondern insbesondere auch mit seiner Person. Die verschiedenen Bildworte bieten dazu vielfältige Zugänge, Beispiele und Vorschläge. Um es in der Sprache der Synoptiker zu formulieren: »Ihr aber, für wen haltet ihr mich?« (vgl. Lk 9,20; Mk 8,29; Mt 16,15)
[Martin Wolters]
Jesus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Joh 10,11.27–28
Joh 1,1-18 (Der Prolog); Joh 6,22-59 (Die Rede über das Himmelsbrot - Ich bin das Brot des Lebens); Joh 15,1-17 (Die Bildrede vom Fruchtbringen - Ich bin der wahre Weinstock); Joh 20,30-31 (Der Epilog - damit ihr glaubt)
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