Wer bin ich eigentlich? Eine Menschheitsfrage – uralt und topaktuell. Eine Frage, die jeden Menschen betrifft. Die Frage nach der eigenen Identität. Und immer wieder die Anfrage an mich: Wer bist du eigentlich? Aus echter Neugier und Interesse oder kritisch gestellt.
Wer bist du eigentlich? Diese Anfrage stellte sich auch Jesus. Ein Gott, der Mensch wird – ein Rätsel. Ein Mensch, der von Gott kommt – wie ist das zu erklären?
Mehrfach sagt Jesus im Johannesevangelium von sich: „Ich bin!“ Und gebraucht dabei bestimmte Bilder und Begriffe: Als Brot des Lebens macht er satt. Als Licht der Welt bringt er für immer Licht ins Dunkle. Als Tür öffnet er den Weg zu einem Leben ohne Ende. Als guter Hirte rettet er in höchster Gefahr. Als Auferstehung und Leben garantiert er, dass der Tod nicht das Letzte ist. Als Weg und Wahrheit macht er den Weg frei zu Gott. Und als Weinstock sorgt er für gute Gemeinschaft mit bester Wirkung.
Daran zeigt sich: Jesus ist mehr als jeder andere Mensch. Er ist der Botschafter Gottes. Wie ein Botschafter tritt er in voller Vertretung dessen auf, dessen Botschafter er ist. Noch mehr: Er selbst ist Gott, Gottes Sohn, vom Vater gesandt. Um den Menschen zu zeigen, wie Gott wirklich ist.
Diesen Auftrag erfüllt Jesus bis zum bitteren Ende, das doch nicht das Ende ist: sein Tod am Kreuz. Der Spott seiner Gegner bekommt durch die Auferstehung eine andere Bedeutung. Die Erniedrigung am Kreuz wird zum Zeichen der Erhöhung. Der Hass seiner Feinde wird durch Gottes Liebe gebrochen. Durch diese Liebe bin ich, wer ich bin – von Gott für immer und ewig geliebt.
[Stefan Hermann]
Jesus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Joh 10,11.27–28
Joh 1,1-18 (Der Prolog); Joh 6,22-59 (Die Rede über das Himmelsbrot - Ich bin das Brot des Lebens); Joh 15,1-17 (Die Bildrede vom Fruchtbringen - Ich bin der wahre Weinstock); Joh 20,30-31 (Der Epilog - damit ihr glaubt)
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