Das Buch Deuteronomium erzählt von den letzten Lebenstagen des Mose (ägypt. »Sohn eines Unbekannten«, hebr. »herausziehend«) und schließt den Pentateuch (griech. »fünf Bücher«), wie die fünf Bücher Mose auch genannt werden, ab. Hier werden dem Volk zum ersten Mal die Zehn Gebote verkündet, die im Buch Exodus dem Leser bereits vorgestellt wurden. Es fasst noch einmal alle Gesetze (sollen) und Traditionen, die daher oft ein zweites Mal auftauchen, zu einem Werk zusammen. Daraus leitet sich auch der Name Deuteronomium (griech. »deuteros nomos«, zweites Gesetz) ab.
Ganz unbestritten steht der Glaube an JHWH als den einen Gott Israels im Mittelpunkt der Gesetze: der Herr, dein Gott! Diese Kurzformel taucht in den verschiedensten Deklinationen und mit verschiedenen Pronomina insgesamt 281 Mal auf. Sie wird auch im ersten der Zehn Gebote bestätigt: »Ich bin JAHWE, dein Gott … Du sollst neben mir keine anderen Götter haben« (5,6–7). Dieser Ein-Gott-Glaube wird begleitet und bekräftigt durch die Vorschrift einer einzigen Kultstätte im zukünftigen Israel.
Durch diese Sammlung bereitet Mose sein Volk auf den unmittelbar bevorstehenden Einzug in das gelobte Land vor: »Wenn ihr jetzt den Jordan überschreitet, um in das Land, das der Herr, euer Gott, euch gibt, hineinzuziehen und es in Besitz zu nehmen, und wenn ihr es in Besitz genommen habt und es bewohnt, dann sollt ihr auf alle Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch heute vorlege, achten und sie halten « (11,31–32).
Nicht immer können in der Bibel die Begriffe Gebot, Weisung, Gesetze und Rechtsvorschriften klar voneinander unterschieden werden. Auf jeden Fall kennt die Bibel verschiedene Arten von Gesetzen und Vorschriften: die sogenannte Talionsformel (»Wer … tut, wird so …. bestraft«, siehe z. B. 19,21), Todesrechtssätze (»wer … tut, wird mit dem Tod bestraft«, siehe z. B. Ex 21,12), Fluchsätze (»Verflucht ist, wer … tut«, siehe z. B. 27,15–26), Prohibitivsätze (»Du sollst nicht …«, siehe z. B. 5), und komplexe Fallrechte (»Wenn Tatbestand, dann Rechtsfolgebestimmung«, siehe z. B. 19,16–20).
Eine interessante Lesart dieses Buches ergibt sich, wenn die einzelnen Vorschriften als Konkretisierung des Doppelgebots Jesu zur Gottes- und Nächstenliebe betrachtet werden (vgl. Mt 22,37–40). Dabei sind natürlich auch Besonderheiten, die sich aus dem Kontext der damaligen Zeit ergeben, zu berücksichtigen. Die Vorschriften müssen daher oft an den konkreten Alltag unserer Zeit angepasst werden.
[Martin Wolters]
Du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. 5. Mose 6,5
Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern – , sondern weil er euch geliebt hat. 5. Mose 7,7
5. Mose 5,1-22 (Der Bund am Horeb: Die Zehn Gebote); 5. Mose 7,6-11 (Gott hat Israel als sein Volk auserwählt); 5. Mose 11,26-32 (Fluch und Segen); 5. Mose 12,4-7 (Eine einzige Kultstätte für Israel)
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