Diesen sehr kurzen persönlichen Brief richtet der Apostel Paulus an Philemon aus Kolossä aus einem speziellen Anliegen: Onesimus, der entlaufene Sklave von Philemon war durch Paulus, der im Gefängnis saß, zum christlichen Glauben bekehrt worden. Paulus schickt Onesimus zurück zu seinem Herrn Philemon, dessen Haus der Versammlungsort der christlichen Gemeinde in Kolossä war. Der Brief enthält in erster Linie die Bitte, ihn nicht mehr als Sklaven, sondern nun als geliebten Bruder aufzunehmen um des Herrn willen.
Auch wenn schon im AT immer wieder die Würde und auch Rechte der Sklaven betont wurden, so stellten Sklaven, die den christlichen Glauben angenommen hatten, eine besondere Herausforderung für die christliche Gemeinde dar. Darum ist der Brief in seiner Bedeutung nicht hoch genug zu schätzen, denn darin stellt Paulus eine mögliche Lösung des bedrückenden Sklavenproblems vor Augen.
Der Brief bleibt aktuell und die Problematik besteht bis heute fort als Herausforderung an Christen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen. Neben der Sklaverei im engeren Sinne (d. h. ein rechtlich geregelter Besitz von Sklaven) ist es heute die vielgestaltige »moderne Sklaverei«, die uns z. B. in Form von Zwangsarbeit, Menschenhandel und legaler oder illegaler wirtschaftlicher Ausbeutung begegnet, die völlig inakzeptabel ist und zum Handeln nötigt.
[Martin Wolters]
Denn ich hatte große Freude und Trost durch deine Liebe. Phlm 1,7
Phlm 8-20 (Fürsprache für Onesimus)
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