Bei diesem auch als ein »Hauptwerk der Weltliteratur« bezeichneten Buch handelt es sich um eine faszinierende Erzählung über den Grund und Sinn menschlichen Leidens im Angesicht eines allmächtigen, guten Gottes – heute auch als das Theodizee-Problem bekannt: Wie kann Gott zulassen, dass ein Gerechter leidet? Warum ist die Welt, die von einem guten und allmächtigen Schöpfer geschaffen wurde, voller Unheil? Diese Frage nach dem Unheil in der Welt muss in einer monotheistischen Religion zur Gottesfrage werden.
Hauptakteur ist der fromme und gerechte Ijob (»Angefeindeter«), dem trotz seiner Frömmigkeit furchtbares Leid widerfährt. Drei Freunde kommen, um ihn zu trösten. Doch keiner von ihnen kann auf seine Frage, warum Gott einen rechtschaffenen Mann so schwer schlägt, eine Antwort geben. Ihre Antwortversuche lauten: Ijob muss Unrecht getan haben und wird nun dafür bestraft (22,1–11); das Leid gehört einfach zur Natur des Menschen (4,17–21); das Leid ist eine Erziehungsmaßnahme Gottes, eine Zurechtweisung und daher nicht sinnlos, sondern hilfreich (5,17–18); Leid ist eine Prüfung der Frommen (36,21). Ijob trösten diese Worte nicht. Er klagt zunächst über das Leid, später immer mehr über Gott, der dieses Leid zulässt. Die Fronten zwischen den Freunden verhärten sich und das Problem ist nicht zu lösen. Da wendet sich Ijob direkt an Gott. Dieser liefert zwar keine unmittelbare Begründung für das Leid, kann aber Ijob am Beispiel der Schöpfung davon überzeugen, dass der Mensch in seiner begrenzten Sichtweise Gottes Gründe und Gottes Gerechtigkeit nicht erkennen kann. Gott ist jenseits der menschlichen Begriffe von Gerechtigkeit. Darauf antwortet Ijob mit großem Vertrauen in Gott und wird am Ende dafür belohnt. So verwandelt sich der Protest des schuldlos Leidenden in gläubiges Gottvertrauen. Die Freunde Ijobs aber werden von Gott getadelt, da sie über Gott so sprachen, als ob sie die Antworten wüssten, statt Ijob zu ermutigen, in seinem Leid direkt mit Gott zu sprechen.
Das Buch fasziniert zum einen durch seine reiche Sprache: Es wird vom Frevler (»Gottloser«) gesprochen; von Gott als Allmächtigem; vom Menschen und seinen Augen, Gesicht, Mund, Händen, Herz und Seele. Geschickt werden Gegensätze genutzt: Tag und Nacht; Dunkel, Finsternis und Licht. Schrecken und Zorn führen zu einer verengten Sichtweise, im Gegensatz zu Weisheit und Einsicht. Außerdem zeugen die Reden und Worte von hoher Argumentationskunst, die bei Ijob durch anklagende Fragen »Wer« und »Warum« bestimmt werden. Das Buch zeigt außerdem, dass die Auseinandersetzung, ja sogar der Streit mit und um Gott hilfreich sein und am Ende zu einem festeren Glauben führen kann.
[Martin Wolters]
Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Hi 19,25
Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer. Hi 42,2
Hiob 6,1-13 (Das unerträgliche Los); Hiob 37,14-24 (Über die Furcht vor Gott); Hiob 42,1-6 (Hiobs Umkehr und Unterwerfung)
Bibelübersetzung: | Textauswahl: | PDF Download: | |
Einheitsübersetzung | Zusammenfassung (*) | Über Bibelclouds | |
Lutherbibel | Gedankenimpulse | Die Pro-Version bestellen | |
NEU: BasisBibel (*) | Bonus: Online Spiel | Bonus: Online Shop |
Bibelübersetzung: | Textauswahl: |
Einheitsübersetzung | Zusammenfassung (*) |
Lutherbibel | Gedankenimpulse |
NEU: BasisBibel (*) | |
PDF Download: | |
Über Bibelclouds | |
Die Pro-Version bestellen | |
Bonus: Online Spiel | Bonus: Online Shop |