Die sogenannten katholischen Briefe richten sich weniger an einzelne Gemeinden oder Personen, sondern an die ganze Kirche (griech. katholikos, das Ganze betreffend, allumfassend). Explizit werden »die zwölf Stämme, die in der Zerstreuung leben«, als Adressaten genannt. Die Briefe richten sich also an Gemeinden, die in einer Diaspora- Situation leben und sich einrichten müssen in einer mehr oder weniger freundlich gestimmten nichtchristlichen Umwelt.
Im Vergleich zu den teilweise schon fast philosophischen Briefen des Apostels Paulus zeichnet sich der Brief des Jakobus durch klare und markante Aussagen zu praktischen Fragen des christlichen Alltags aus. Der Autor wendet sich gegen Spannungen innerhalb der christlichen Gemeinden aufgrund von Egoismen und Vorteilsnahme und den sozialen Unterschieden. Eindeutig wird eine Bevorteilung der Reichen vor den Armen, z. B. durch einen besonderen Platz in einer Versammlung, verurteilt. Hartherzige Reiche werden gewarnt.
Auf den ersten Blick scheint Jakobus den Lehren des Paulus zu widersprechen. Letzterer hatte im Römerbrief ausgeführt, dass man Gerechtigkeit nicht durch Werke des Gesetzes, sondern nur durch die Gnade Gottes aufgrund des Glaubens erlangen könne (Röm 3,28). Jakobus aber schreibt: »Hört das Wort nicht nur an, sondern handelt danach« [direkte Übersetzung »Seid aber Täter des Worts und nicht allein Hörer «] (1,22). Oder: »Ihr seht, dass der Mensch aufgrund seiner Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein« (2,24). Er verurteilt einen Glauben ohne Werke: »Zeig mir deinen Glauben ohne die Werke und ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke« (2,18).
Entscheidend ist der Kontext: Paulus bezieht sich mit »Werken der Gesetze« auf das Befolgen jüdischer Gesetze (beispielsweise der Beschneidung), Jakobus geht es dagegen um gute Werke im Alltag (z. B. Nächstenliebe). Jakobus argumentiert, dass der Glaube durch Werke vollkommener wird, dass Glaube ohne Werke tot ist. Echter Glaube kann nicht nur ein Lippenbekenntnis sein, sondern muss in Handlungen sichtbar werden.
[Martin Wolters]
Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein. Jak 1,22
Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist Jak 5,16b
Jak 1,19-27 (Der rechte Hörer des Wortes); Jak 2,1-13 (Verhalten gegenüber Reichen und Armen); Jak 2,14-26 (Glaube und Tat)
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